Oft lese und höre ich, Schreibende seien einsame Menschen. Meine Ruhmeshalle erzählt etwas anderes. Mein Schreibreise als Autorin und Lektorin begleiten und beeinflussen beeindruckende Persönlichkeiten.
Ihnen gebührt nicht nur eine Wand, sondern ein ganzer Raum. Der Vorteil einer digitalen Wall of Fame ist, dass sie sich durch wenige Klicks und Links in eine mehrseitige Hall of Fame verwandelt.
Meine Oma las immer Zeitung und hatte dabei einen Bleistift in der Hand, mit dem sie markierte und kommentierte oder ganze Passagen durchstrich. Wenn Sie einen Zeitungsartikel für Freunde oder die Familie besonders wichtig fand, riss sie ihn heraus.
Ich erbte ihre Gewohnheit. Schon als Kind bemalte ich meine Bücher und Hefte und ohne Eselsohren verließ kein Buch meine Hände. Die ganz besonderen Textstellen riss ich wie meine Oma heraus.
Meine Eltern waren davon wenig begeistert, weil die meisten Bücher aus der Bücherei geliehen waren. Trotzdem nahmen sie sich für ausgiebige Gespräche über die Inhalte Zeit.
Ich bewahrte meine Textfundstücke in einer Schatzkiste auf. Mein Opa schreinerte mir eine kleine Truhe aus Holz und polsterte sie mit Leder aus. Über Jahre sammelte ich in dieser Schatztruhe meine Textdiamanten.
Erst als ich während des Studiums selbst mit dem Schreiben begann, wandelte sich die Holzkiste in einen digitalen Ordner mit dem Namen „Wortjuwelen“. Aber ein Ordner reichte mir nicht.
So sehr ich ein papierloses Büro schätze und es liebe, für einen minimalistischen Stil auszumisten: Meine Bücher muss ich anfassen. Was sich bei unserem Umzug 2021 nach China als Herausforderung herausstellte.
Nicht nur für den chinesischen Zoll, auch für meinen Ehemann. Ich schaffte es, 121 Bücher nach China mitzunehmen. Welche Bücher mir den chinesischen Zoll wert waren, sehen Sie in der Galerie und werden sie in einem Blogartikel erfahren.
Meine Bücher stehen in einem selbst skizzierten chinesischen Teeschrank (Siehe Galerie). Ich freue mich täglich über den Blick auf die Buchrücken. Ein Buchrücken reicht, um sich an die Informationen und Emotionen zu erinnern.
Allein der Blick darauf entfacht meine Energie für Wortjuwelen. Leider kann ich in China nur bedingt Bücher in Papierform organisieren. Daher musste ich mein Leseverhalten ändern. Ich lese nun viel digital.
Was sich nicht verändert hat, ist meine Leidenschaft für das Lesen und Schreiben, die Analyse von Texten und die Diskussion darüber. Ich freue mich sehr darüber wie Wortjuwelen wächst und gedeiht.